Dienstag, 7. September 2010

Die Kunst stillzusitzen von Tim Parks



Über die Kunst Stillzusitzen - eine Buchbesprechung von Frank Eric Stockmann

Oder wie der Untertitel treffend beschreibt: Ein Skeptiker auf der Suche nach Gesundheit und Heilung. Der für mich wichtigste Satz steht auf Seite 321. Er sagte: “Wissen Sie, manchmal, wenn wir etwas nicht schaffen, liegt das daran, dass wir es uns zu sehr wünschen.“ Ich schwieg.“

Ich auch. Nach diesem Satz hatte ich das Buch von Tim Parks noch einmal gelesen und dann noch ein zweites Mal. Dann saß ich für mehrere Stunden ganz still auf meinem Meditationskissen. Das Ergebnis und was „Die Kunst Stillzusitzen“ mit Selbst-Coaching zu tun hat, können Sie nun in dieser Buchbesprechung nachlesen. Die für mich wichtigsten Seiten im Buch sind:

Seite 97: ... der fleischliche Geist giert ständig nach Köstlichkeiten und Luxus.

Seite 151: ... was konnte an Entspanung so kompliziert sein?

Seite 178: ...viele unserer Patienten sind einfach zu beschäftigt, um sich der
Behandlungsmethode zu widmen ...

Seite 193: ... ebenso eindeutig war das ständige Geplapper in meinem Kopf das größte
Hindernis bei den Übungen ...

Seite 230: ... es ist ein großer Fehler, zu glauben, man könne die Beziehung zum eigenen
Körper verbessern, indem man ihm extreme Aktivitäten aufzwingt ..., bei dem man
nicht eine Anspannung verjagt, indem man sie durch eine andere ersetzt ...

Alles in allem ein sehr wichtiges Buch. Ich hoffe nur, das über „Stillsitzen“ nicht das gleiche geschrieben wird, wie es so oft der Fall ist bei ähnlichen Büchern: „Na ja, ist ja ganz nett, aber steht ja auch nichts Neues drin“. Stimmt, die Weisheiten zum Thema Stillsitzen sind wirklich nicht neu. Aber mal ehrlich, wir müssen lernen, das es darum auch gar nicht geht. Etwas nur zu wissen bringt uns auch in unserem eigenen Selbst-Coaching-Prozess nicht voran. Erst wenn wir anfangen, das was wir wissen auch umzusetzen, beginnt der Veränderungsprozess. Mich hat das Beispiel von Tim Parks noch einmal mehr motiviert, intensiver zu beobachten, mit was ich den ganzen Tag so beschäftigt bin und was mich vom Stillsitzen abhält. Die zwei Wochenende, die ich mir dafür frei genommen hatte, um das Buch zweimal zu lesen, haben sich für mich auf alle Fälle gelohnt.