Mittwoch, 29. Dezember 2010

Todesanzeige Teil II

Kann man zweimal sterben?

Oder lebt man wirklich nur einmal? Also wenn Ihr mich fragt, dann bin ich mehr als einmal gestorben beim Schreiben dieses Blogs hier. Und das hat ganz verschiedene Gründe gehabt. Auf der einen Seite hat es verdammt lange gedauert herauszufinden, über was ich eigentlich schreiben möchte. In was bin ich wirklich Experte? Was ist mein Thema, in dem ich absolut kompetent bin? Warum bin ich in diesem Thema kompetent? Wer ist meine Zielgruppe? Habe ich in dem Thema etwas Neues zu sagen, beziehungsweise zu Schreiben? Ist mein Thema spannend genug, um damit einen Blog zu füllen? Und immer wieder die gleiche Frage noch einmal: Was ist mein Thema? Was ist meine Botschaft an meine Blogleser? Habe ich etwas eigenes zu sagen oder habe ich nur abgeschrieben? Warum will ich eigentlich einen Blog schreiben? Will ich nur bekannt werden oder habe ich etwas mitzuteilen, das auch für andere interessant ist? Weil ich mir diese Fragen am Anfang nicht beantworten konnte, bin ich Woche für Woche mehr als einmal gestorben. Ich kam mir vor wie in einem Egoshooter-Spiel bei dem das Ziel ist, absolut authentisch zu werden. Bäng, Bäng, Bäng, und ich bin am Anfang dieses Spiels immer schon auf den ersten paar Metern abgeballert worden. Jedes Mal wenn ich nur die Kopie eines anderen gewesen bin: "Bäng, Bäng, Bäng". Und schon hatte mich mein Gegner wieder platt gemacht. Natürlich ist mein größter Gegner immer ich selbst. Wie heißt es doch so oft: "Der größte Feind und stärkste Gegner ist in deinem Kopf". Insofern war das Schreiben an sich schon die beste Selbstcoaching-Erfahrung. Beim Schreiben wird man mit seinen tiefsten Abgründen konfrontiert, wenn man es zulässt. Tausendfach ging mir immer ein Spruch beim Schreiben durch den Kopf, den ich nie wieder vergessen werde, doch dessen wahre Bedeutung ich für mich lange Zeit nicht erkennen konnte: "Wir alle werden als Originale geboren und die meisten von uns sterben als angepasste Kopien". Ich habe so lange gebraucht um zu verstehen, dass ich - wenn ich nicht meine eigenes Thema finde - auch nur eine Kopie der Meinungen und Erwartungen von Anderen bin. Und als Kopie zu Leben ist grässlich. Man dreht sich ständig wie eine Fahne im Wind und hat keine eigene Identität. Und was am schlimmsten ist, das was man selbst von der eigenen Identität spürt, traut man sich nicht umzusetzen. Mir ging das Monate so. Immer hatte ich Angst davor, was wohl "die anderen" sagen könnte, wenn ich so schreibe wie ich bin. Tag für Tag hatte ich mir einen Kopf darüber gemacht, wie ich bei "den anderen" ankommen werde und ob ich damit viel Geld verdienen kann und reich und berühmt werde. Und dann hatte ich eines Tages als nichts mehr ging - doch das ist eine andere Story - keine Lust mehr darauf, ein Leben in ständiger Angst zu führen, ob mich jemand gut findet oder nicht. Ich wollte nicht länger eine billige Kopie von Meinungen und Erfahrungen Anderer sein. Das größte Abenteuer beim Schreiben dieses Blogs war für mich letztendlich mich zu trauen, der zu sein, der ich bin. Mich so zu akzeptieren wie ich bin, egal wie "scheiße" ich gerade aussehe oder mich fühle. Und wenn ich ein Typ bin, der hundertmal am Tag "Fuck it" sagt, dann bin ich eben so ein Typ. Und so schreibe ich auch. Ich kann mir gut vorstellen, das dass verdammt kitschig klingt, was jetzt kommt. Aber als ich das verstanden hatte, machte sich eine tiefe Entspannung in mir breit. Dann mußte ich noch breiter grinsen und im gleichen Augenblick hatte ich mein Motto gefunden: "Fuck it & Relax Stocki". Und wenig später hatte ich dann den "Bullshit-Protector" erfunden. Und ich hatte endlich mein Thema gefunden, in dem ich ein absoluter Experte bin: "Umgang mit negativen Emotionen". Und darüber kann ich nun viel Schreiben. Und vor allem habe ich nun genug selbst erlebte Beispiele, wie es mir gelungen ist, endlich Ruhe in meinen Kopf zu bekommen.

Doch das ist kein Thema mehr für einen Blog. Dafür stecken in diesem Thema zu viele Emotionen drin. Deshalb habe ich mich entschlossen, einmal pro Monat einen Bullshit Protector Video-Podcast zu produzieren, der auf Youtube veröffentlich wird.

Und es gibt für alle, die auch nicht länger Lust haben, sich vom täglichen Bullshit länger terrorisieren zu lassen, nun einen BULLSHIT PROTECTOR FANCLUB GERMANY, über den Ihr alles weitere erfahren könnt. Vielen Dank, das Ihr mir bis hier her gefolgt seit. Jetzt geht der Spass erst richtig los.

www.bullshitprotector.de

P.S. Gehässige Gemüter behaupten, der Stocki macht jetzt nur einen Video-Podcast, weil er von Rechtschreibung absolut keine Ahnung hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen