Donnerstag, 27. Mai 2010

Wenn alles sich verändert, verändere alles! von Neale Donald Walsch




Gefährliches Gespräch mit einem Buchhändler!

Unglaublich aber wahr. Scheinbar bemerkt die Umwelt jede noch so kleine Veränderung. MIch sprach neulich sogar ein Verkäufer im Buchladen an, ob mir denn gerade keine Bücher mehr gefallen würden? Ihm sei aufgefallen, das ich nicht mehr so viele Bücher kaufen würde wie früher. So kamen wir ins Gespräch, ich erzählte ihm von meinem Vorhaben ein Buch über Selbstcoaching zu schreiben und schon steckte ich mitten in einem Verkaufsgespräch. Und weil ich manchmal bei Personen die ich gut kenne so schlecht nein sagen kann, befand ich mich kurze Zeit später auf der Straße wieder mit einer schweren Tasche in der rechten Hand. In der befanden sich, wie sollte es auch anders sein, die Lieblings-Coaching-Bücher meines Buchhändlers. Er meinte nur euphorisch, dass ich kein Buch über Selbstcoaching schreiben dürfe, wenn ich nicht diese drei Bücher kennen würde. Zum Glück kenne ich nur einen einzigen Buchhändler, sonst komme ich vor lauter kaufen wohl nie zum Schreiben.

Also, dann bin ich mal gespannt, von was mein Buchhändler so begeistert ist. Anfangen zu lesen werde ich mit dem Buch "Wenn alles sich verändert, verändere alles" von Neale Donald Walsch. Bin schon gespannt. Mein Lesetipp schreibe ich dann hierzu gleich nächsten Montag.

Herzliche Grüsse

Frank Eric Stockmann

Montag, 10. Mai 2010

Alte Minderwertigkeitskomplexe!

Mir fällt im Coaching und auch in meinem Yoga-Unterricht sehr oft auf, das die Kunden, Schüler oder Teilnehmer den Lehrer oft aus der Perspektive des "Alleskönners" betrachten. Da kann dann leicht zu Frustrationen führen, besonders wenn das angestrebte Coaching-Ziel nicht so schnell erreicht wird. Unterstützt wird diese Frustration auch, wenn der Coach viel von seinen eigenen Erfolgen spricht. Deshalb bin ich in der Krisenberatung schon seit längerem dazu übergegangen, meinen Kunden auch von meinen Misserfolgen zu berichten. Im Vordergrund steht dabei meine persönliche Lebensphilosophie, das es "Superhelden" nur im Kino gibt und wir alle im Alltag letztendlich mit den gleichen Problemen "kämpfen". Im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung sind dies meistens negative Gewohnheiten - aufgebaut und gut entwickelt innerhalb von Jahren - die wir dann im Rahmen einer Weiterbildungsmassnahme am liebsten von heute auf morgen ablegen würden.

Und warum das meistens nicht klappt beschreibe ich am liebsten an eigenen Beispielen. Anfangs hatte ich gedacht, ich mache mich lächerlich, wenn ich meinen Kunden berichte, das ich auch eine Verhaltensveränderungen bei mir selbst noch nicht verwirklichen konnte. Schließlich erwartet man doch von einem Coach, das er es besser kann, als sein "Kunde". So dachte ich auch über lange Jahre, bis mir eines Tages eine Führungskraft im Rahmen eines ZRM-Coaching sagte, das ihr ein Coach der seine eigenen Fehler zugeben kann lieber sein, als jemand, der sich selbst als "Heiliger" verkauft.

In Deutschland scheint es mir immer noch schwierig zu sein, über Niederlagen und "Scheitern" zu sprechen. Das merke ich immer wieder, wenn z.B. in XING eine Umfrage starte und z.B. nach Erfolgsbeispielen im Abnehmen frage. Ruck Zuck kommen ganz viele Erfolgsmeldungen Meldungen zurück, die ich auch alle mit Erlaubnis abdrucken darf. Frage ich jedoch nach Beispielen, wo es nicht geklappt hat, eine Verhaltensweise zu verändern; tja dann trudeln nur noch ganz wenige Rückmeldungen ein. Über Niederlagen zu schreiben scheint also nicht ganz so beliebt zu sein. Deshalb möchte ich das ändern.

Ich selbst kann mich gut und gerne als absoluter Experte im Scheitern beim Verändern von negativen Gewohnheiten bezeichnen. Für mich ist nur wichtig, das ich es beim nächsten Mal wieder versuche und dabei über mich selbst lachen kann. Insgesamt betrachtet kann ich sagen, das es mir zwar gelungen ist, mehr negative Gewohnheiten an mir zu verändern, aber das es immer noch jede Menge Gewohnheiten gibt, die ich liebend gerne von heute auf morgen verändern möchte. Obwohl ich weiß, das das so nicht funktioniert. Lassen Sie uns also heute über meinen Versuch sprechen, keine Bücher mehr über "Selbstcoaching" zu kaufen. Bis heute hat es immer noch geklappt. Und das, obwohl mich in der Zwischenzeit schon wieder drei neue Exemplare verführerisch angelächelt haben.

Wie habe ich hinbekommen? Ganz schwierig! Die Vorbereitungen zu diesem Blog hier laufen ja schon seit über vier Jahren. In diesem Zeitraum habe ich sehr genau über alle meine negativen Gewohnheiten eine Art Tagebuch geführt. Ich wollte im Rahmen meines Selbst-Coaching-Versuches herausfinden, wie gut oder schlecht es mir selbst gelingt, mich so verändern, das ich mich häufiger so verhalten kann, wie ich es gerne möchte. Ich wollte einfach nicht länger Sklave meiner Gewohnheiten sein. Und sich aus dieser Gefangenschaft zu befreien, war und ist für mich ein riesiges Abenteuer.

Aber selbst auf Abenteuerreisen kann es manchmal ganz schnell gehen. Durch meine Aufzeichnungen hatte ich herausgefunden, das ich besonders von Selbstcoaching-Büchern zum Kauf verführt werde, die von berühmten oder sehr bekannten Autoren mit Doktor-Titel geschrieben worden sind. Diese Bücher schleppte ich dann meistens mit Ehrfurcht nach Hause in mein Büro. Anschließend stoppte ich die Arbeit an meinem eigenen Projekt und widmete mich dem neuen Buch in meiner Sammlung. Nur um anschließend festzustellen, das die berühmten Autoren erstens auch nicht schlauer sind als ich, zweitens das sie meistens nur über Erfolge sprechen und so gut wie nie über Ihre Niederlagen. Dieses Spiel betrieb ich ziemlich lange, vermutlich hat es deshalb auch vier Jahre gedauert, bis ich diesen Blog hier gestartet habe.

Im Prinzip war mir das das Muster nach dem diese negative Gewohnheit abläuft, schon längst klar. Doch erst als ich eines Tages zufällig auf das Buch: "Trost der Philosophie" von Alain de Botton gestoßen bin, ist mir klar geworden, das dies ein hausgemachter Minderwertigkeitskomplex ist, in den ich mir hier reingesteigert hatte. Und wahrlich, ich fand sogar noch viel mehr als nur Trost in der Philosophie. In dem ich mich in den Geschichten im Buch wiedererkannte, konnte ich mich von einem Tag auf den anderen von meiner negativen Gewohnheit befreien. Das Buch ist so lustig geschrieben und die Charaktere aus den einzelnen Beispielen sind absolut skurril. Und so "minderwertig" wollte ich dann doch nicht sein. Und von einem Tag auf denen anderen hatte ich komplett das Interesse verloren, ständig danach zu schauen, was die anderen schreiben.

Das war jetzt mal ein Beispiel, für eine relativ einfache Verhaltensveränderung durch eine "Spontan-Erkenntnis". Oft kann es wirklich schon ausreichen, wenn man sich selbst in einer Situation beobachtet und herausfindet, durch was für ein Gefühl die Gewohnheitshandlung ausgelöst wird. Wie gesagt, das hat jetzt bei mir ganz gut geklappt. Es gibt aber keine Garantie, das das auch bei Ihnen funktionieren kann. Probieren Sie es einfach mal aus und erforschen Sie Ihre Gefühle bei den negativen Gewohnheiten, die Sie gerne verändern möchten. Bis nächste Woche. Dann schreibe ich über einen wirklich schwierigen Selbstcoaching-Versuch.

Ihr

Frank Eric Stockmann

Mittwoch, 5. Mai 2010

Unerwarteter Erfolg!

Erinnern Sie sich noch an den Schluss-Satz aus meinen gestrigen Post?

Bleibt nur noch die Frage übrig, warum ich jetzt doch wieder zum Buchladen laufe werde und mir das neueste Buch zum Thema "Selbst-Coaching" kaufe? Habe ich Angst etwas zu verpassen? Warum interessiert mich die Meinung von anderen so stark? Nächste Woche wissen Sie und ich vielleicht schon mehr. Und nächste Woche fange ich ganz sicher an, egal wie viele neue Bücher auch noch herauskommen.

Drei Mal dürfen Sie raten, wie mein gestriger Buchladen-Besuch ausgegangen ist. Richtig geraten, es war ein voller Erfolg. Endlich konnte ich mich in einer für mich schwierigen Situation so verhalten, wie ich es mir vorgenommen hatte. Und das, obwohl sich das Buch als wesentlich besser herausgestellt hatte, als ich erwartet hatte. Den Autor kannte ich zwar noch nicht, aber die Anzahl seiner Referenzen las sich schon sehr beeindruckend. Und zwar so beeindruckend, das beim Durchblättern in mir schon wieder dieses Gefühl hochgekommen ist: "Wenn du diesen Autor nicht gelesen hast und sein Buch gekauft hast, dann könnte dir vielleicht eine wichtige Information fehlen". Und obwohl der Kaufreiz sehr groß gewesen ist, ist es mir gestern endlich gelungen, das Buch wieder ins Regal zurück zu stellen und mit gutem Gefühl den Buchladen wieder zu verlassen.

Mit welcher Technik ich gearbeitet habe, beschreibe ich im nächsten Beitrag. Von Woche zu Woche werde ich auch die Komplexität meiner Selbst-Coaching-Ziele erhöhen. Manche Verhaltensveränderungen klingen wirklich sehr banal. Doch was für den einen eine fast unlösbare Aufgabe ist, ist für einen anderen so einfach zu lösen, das er gar nicht nachvollziehen kann, wieso jemand überhaupt mit dieser Problematik Schwierigkeiten hat. So ist das aber meistens im Selbst-Coaching. Die Theorie ist sehr oft leicht verständlich und nachvollziehbar, doch der Praxistransfer gelingt dem einen leicht und dem anderen fast gar nicht.

Wenn man jedoch die Muster hinter den eigenen Verhaltensweisen besser versteht, gelingt das eigene Selbst-Coaching viel leichter. Doch das kann schon mal dauern. Bei machen meiner Verhaltensveränderungen hatte ich bis zu einem Jahr gebraucht, um zu verstehen, warum ich mich in einer bestimmten Situation immer wieder gleich verhalte. Das eigentlich Verändern ging anschließend dann wesentlich einfacher. Wie genau dieser Praxistransfer bei mir funktioniert hat, beschreibe ich in der nächsten Woche.

Ihr

Frank Eric Stockmann

Dienstag, 4. Mai 2010

Heute fange ich an! (Illustration von Jürgen Speh)







Nachdem jetzt hoffentlich meine "Literatur-Phase" abgeschlossen ist, bin ich nun frohen Mutes, endlich mit der Umsetzung der ganzen angelesenen Theorien beginnen zu können. Obwohl, wenn ich es mir noch einmal überlege, vielleicht fange ich doch erst morgen an mit meinem Selbst-Coaching-Experiment. Gestern hatte ich noch in meiner Lieblingsbuchhandlung in der Stadt doch noch ein Neues Buch über mein Thema gefunden. Der Buchhändler meinte: "Das Buch ist ganz neu und soll ein richtiger "Wirkungs-Knaller" sein". Das macht mich jetzt schon neugierig. Kann ich wirklich mein "Selbst-Coaching-Experiment" beginnen ohne dieses Buch gelesen zu haben?

Mittlerweile kenne ich mich ja ganz gut mit mir selbst und meinem Gehirn aus. Und ganz oben auf der Liste meiner unbedingt zu verändernden negativen Gewohnheiten steht die Bändigung meines Perfektionswahns. Ich glaube wirklich, wenn ich das mit Selbst-Coaching verändern könnte, dann, ja dann wäre nicht nur ich glücklicher, sondern auch meine Umwelt. Und ganz besonders meine Frau. Weil die bekommt langsam Platzangst in unserer Wohnung. Bücher so weit das Auge reicht. Bücher am Boden, Bücher auf der Toilette, Bücher auf der Treppe, Bücher in der Küche. Bücher, überall Bücher in unserer Wohnung. Bin ich vielleicht ein zwanghafter Bücherkäufer?

Ich kann einfach nicht anders. Wenn ich mich für ein Thema interessiere, dann kaufe ich zuerst sämtlicher Regalmeter in der Buchhandlung leer und dann im Antiquariat. Und dann lese ich und lese; nur um nachher festzustellen, das vermeintliche Neuigkeiten wieder mal nur abgeschrieben sind. Aber es könnte ja doch ein Tipp dabei sein, wie ich mich leichter oder schneller vom Klammergriff meiner negativen Gewohnheiten befreien kann.

Doch jetzt, wo ich mich entschieden habe, diesen Blog hier wöchentlich mit Inhalt zu füllen, ist alles noch schlimmer. Jetzt möchte ich auch noch meinen Lesern hoch qualitative Informationen bieten. Und selbsterlebte Beispiele, die auch einmal die Schattenseiten zeigen, warum etwas nicht geklappt hat in meinem Selbst-Coaching-Experiment. Das halte ich mittlerweile im Coaching für mindestens genau so wichtig, wie über Erfolge zu sprechen. Nur das man scheinbar leichter jemanden findet, der bereitwillig Auskunft gibt über seine Erfolgsstories, als jemanden, der über seine Fehlversuche spricht. Und ich habe wirklich sehr lange in einigen Netzwerken wie Facebook und Xing Ausschau gehalten, nach jemanden, der darüber sprechen möchte, welche negativen Gewohnheiten er mit Selbst-Coaching noch nicht verändern konnte. Nachdem ich jedoch keinen gefunden hatte, beschloss ich, über meine eigenen Erfahrungen zu berichten.

Negative Gewohnheiten zu verändern kommt mir selbst heute noch wie der größte Abenteuer vor. Für mich ist Selbst-Coaching gefährlicher als Klippenspringen, als Fallschirmspringen, Downhillbiking, Boxen, durch die Bronx laufen oder in Indien bei einem Straßenstand eine exotische Curry-Delikatesse zu probieren. Der Grund ist ganz einfach. Ich habe in meinem Selbst-Coaching-Prozess gelernt, mich "realistischer" und "ungeschminkter" zu sehen. Für das eigene Selbst kann das anfangs schon ein Schock sein, wenn es erkennt, das man gar nicht der tolle Held ist, für den man sich immer gehalten hat. Wenn dann die Mauern einstürzen, die man sich selbst mühevoll in all den Jahren mit Verdrängungs-Mechanismen und Projektionen aufgebaut hat, dann kommt mir das so vor, wie eine Abenteuerreise. Nur das in diesem Falle das Abenteuer eine innere Reise so sich selbst ist.

Das klingt jetzt vermutlich ein wenig nach einem wilden Esoterik-Tripp, aber eigentlich ist das etwas ganz normales; ohne jede Form von Mystizismus oder geheimen Erkenntnissen. Nur viel gefährlicher. Denn wenn die Mauern, die man sich selbst um sich errichtet hat einmal eingefallen sind, dann bin ich mir zu mindestens am Anfang so vorgekommen, wie wenn ich nacht auf einer Theaterbühne stehe und alle Zuschauer sehen mich so, wie ich wirklich bin. Autsch, das tut weh. Das komische daran ist nur, das es mir mehr ausmacht als den Zuschauern. Mich selbst - ohne jede Form von irgendeiner Selbstwerterhöhung - so anzunehmen wie ich bin, das hat lange gedauert und war nicht immer einfach. Doch das soll nicht Thema sein in diesem Blog hier.

Im "Abenteuerland Selbstcoaching" soll stattdessen der Prozess im Vordergrund stehen, welche negativen Gewohnheiten ich mit welchen Methoden in meinem Experiment verändern konnte und an welchen Gewohnheiten ich noch am Arbeiten bin. Selbstverständlich versuche ich so wenig wie möglich "Binsenweisheiten" in diesem Blog zu verbreiten. Vielmehr möchte ich Mut machen, sich auf die Suche nach dem eigenen "Erfolgsrezept" zu begeben. Ich glaube ganz fest daran, das es kein Patentrezept für "Alle" geben kann. Weil nur Sie sich selbst am Besten kennen, sind auch nur Sie Ihr bester Coach für sich selbst. Deshalb beschreibe ich in dieser Geschichte auch keine Fallbeispiele aus meiner Coaching-Praxis. Zu einen, weil meine Kunden das nicht mögen und zum anderen, weil ich glaube, das bei Ihrer Situation der Fall vielleicht schon ganz anders ist und Sie deshalb meine Tipps gar nicht umsetzen können. Auch glaube ich daran, das ich ausgehend von meinen Erfahrungen nicht auf andere schließen kann. Das einzige was ich jedoch tun kann, ist Ihnen Mut zu machen, sich ins Abenteuer Selbst-Coaching zu stürzen und eigene Erfahrungen zu machen.

Im Laufe der nächsten Wochen werde ich dies auch noch genauer ausführen. Ich werde auch versuchen zu beschreiben, warum Selbst-Coaching nur zu 1 Prozent aus Theorie besteht, aber jedoch zu 99 Prozent aus Praxis. Was zur Folge hat, das Sie leider nicht Ihre Selbst-Coaching-Kompetenz nur mit dem Lesen dieses Blogs erhöhen können.

Mein Freund und Lieblings-Illustrator Jürgen Speh, hat diese Erkenntnis mit einer Illustration visualisiert. Mehr gibt es dazu wohl auch nicht zu sagen. Bleibt nur noch die Frage übrig, warum ich jetzt doch wieder zum Buchladen laufe werde und mir das neueste Buch zum Thema "Selbst-Coaching" kaufe? Habe ich Angst etwas zu verpassen? Warum interessiert mich die Meinung von anderen so stark? Nächste Woche wissen Sie und ich vielleicht schon mehr. Und nächste Woche fange ich ganz sicher an, egal wie viele neue Bücher auch noch herauskommen.

Ihr

Frank Eric Stockmann