Donnerstag, 7. Oktober 2010

Das Happiness Projekt



Ist glücklich sein ein Projekt?

An manchen Tagen denke ich, ich werde nie mit meinem Buch über Selbst-Coaching fertig, wenn ich jeden Tag wieder ein wieder ein neues Buch kaufe anstatt selbst etwas zu schreiben. Aber wer weiß, für was es gut ist.

Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch zuerst nur wegen dem neugierig machenden Titel und der guten Titel-Gestaltung gekauft habe. Und ganz besonders hat mich der Text auf der Buchrückseite neugierig gemacht: „Machen Sie Ihr Glück jeden Ta zu Ihrem persönlichen Projekt – aber in machbaren Portionen. Und noch bevor Sie sich versehen, haben Sie Ihr Leben zum Positiven verändert! Happiness ist machbar – hier ist die praktische Anleitung dazu. Beim Lesen des Buches von Gretchen Rubin sind mir dann erste Zweifel gekommen, ob das Buch für mich die neugierig machenden Erwartungen erfüllen kann. Weil ich mir nicht sofort eine Meinung bilden konnte, habe ich dann das Buch an eine Freundin verschenkt, mit der Bitte, das wir uns anschließend – wenn sie das Buch gelesen hat – im Cafe über das Buch unterhalten. Wir sind dabei zu folgenden wichtigen Aussagen gekommen, die uns in dem –Happiness-Buch zu kurz gekommen sind. 1. Glück ist für uns kein Zustand, sondern ein Prozess. Es gibt immer Phasen, in denen man glücklich ist und Phasen, in denen man unglücklich ist. Das ist vollkommen normal und äußerst menschlich. Ich hatte beim Lesen oft den Eindruck, dass die Autorin mir als Leser vermitteln möchte, dass ein permanenter „Dauer-Glückszustand“ machbar ist. Es ist natürlich immer leichter, irgendwo das berühmte „Haar in der Suppe“ zu finden. Deshalb möchte ich mich gar nicht so lange mit der Kritik an diesem Buch aufhalten, sondern mich mehr darauf konzentrieren, für wen das Buch vielleicht nützlich sein könnte. Die Autorin kommt als gelernte Juristin ganz klar aus der Management-Welt. In dieser Berufswelt gibt es für alles und jedes Problem immer Projekte, die ins Leben gerufen werden. So ist es natürlich für die amerikanische Autorin vollkommen normal, dass wenn Sie das Problem hat, zu wenig Freude am Leben zu haben, erst mal aus dem „Unglücklichsein“ ein Projekt mit anschließenden Management-Strategien zur Problemlösung zu machen. Deshalb dürfte das Buch für alle Manager und deren Projektleitungen eine gute Inspirationsquelle sein. Meiner Meinung nach, ist jedoch das Beste was man mit dem Buch machen kann, es zu verschenken und mit anderen darüber zu diskutieren. Weniger, um das Buch zu kritisieren, als mehr über das Thema Glück an sich zu diskutieren. Ich habe mittlerweile das Buch bereits dreimal verschenkt, und war fasziniert, wie unterschiedlich die von mir Beschenkten über das Thema Glück denken. Dafür alleine hat sich der Kauf des Buches schon gelohnt.

Leider ist jetzt schon klar, das ich auch diese Woche wieder nicht mit dem ersten Kapitel meines eigenen Buches fertig werde, weil ich schon wieder drei neue Bücher gekauft habe.

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