Dienstag, 26. Oktober 2010

Furchtlosigkeit



Die sieben Prinzipien eines friedvollen Geistes

So ein Titel macht doch neugierig, oder? Und wenn dann noch das eigene Thema "Ruhe finden" lautet, dann ist doch das Buch von Brenda Shoshanna doch schon so gut wir gekauft, oder? Und wenn einem dann noch der erste Satz der Einleitung gefällt: "Wenn uns das Gefühl der Sicherheit genommen wird - wenn wir nicht wissen, wohin wir uns wenden sollen - , ergeben sich überraschende Möglichkeiten für eine außergewöhnliche Entwicklung.", das ist das Buch auch schnell gelesen. Und vielleicht auch schnell wieder vergessen. So ging es mir zumindest. Zwei Wochen nach Lesen des Buches kann ich mich an keines der sieben Prinzipien eines friedvollen Geistes mehr erinnern. Schade eigentlich. Auch an die vielen ZEN-Geschichten, die von der Autorin als lebhafte Beispiele eingefügt worden sind, kann ich mich nicht mehr erinnern. Dabei liebe ich Geschichten. Und ganz besonders liebe ich Geschichten über Zen-Mönche, Heilige, Gurus, Götter, und sonstige Helden. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, das ich mittlerweile übersättigt von Geschichten bin. So langsam gegen Ende meiner Literaturrecherche komme ich ins Zweifeln, ob ich überhaupt etwas aus Büchern lernen kann? Was bringen mir letztendlich all die Lebensweisheiten, wenn ich sie nicht umsetzen kann.

Es ist schön, wenn man sich im Text eines Ratgeberbuches wieder findet und sich verstanden fühlt. Ich frage mich beim Lesen eines Buches oft, was wohl die Absicht des Autors gewesen ist, dieses Buch zu schreiben. Im Falle von "Furchtlosigkeit" kann ich die Absicht gut erahnen. Aber ich habe in diesem Buch nichts entdeckt, was nicht schon gesagt wäre. Ich hätte mir auch eigene Beispiele der Autorin gewünscht. Die ZEN-Geschichten sind wie gesagt klasse, aber haben sie wirklich was mit meiner Furcht zu tun? Stelle ich mich vielleicht zu borniert an und bin nicht in der Lage so eine Geschichte auf mein Leben zu übertragen?

Ich persönlich empfinde das Buch als zu theoretisch. Ich kann am besten Lernen, wenn ich das Gefühl habe, der Autor hat das über was er schreibt, persönlich auch schon erlebt. Das vermisse ich in diesem Buch vollkommen. Aber vielleicht war das auch gar nicht die Absicht der Autorin. Was also tun mit dem Buch? Ich stelle es mal ins Regal und warte ab. Wer weiß, für was es gut ist. Ich habe aus dem Buch jedoch ganz viel rausgezogen, wie ich es nicht machen möchte. Und das ist sehr viel wert.
Frank Eric Stockmann

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